Der 28.02.2025: Tag der seltenen Erkrankungen -
Epidermolysis bullosa
Hallo, liebe Wissenssuchende,
anlässlich des Tags der seltenen Erkrankungen am 28. Februar möchten wir Ihnen eine seltene Erkrankung vorstellen, die uns als spezialisierter Leistungserbringer für chronische und schwer heilende Wunden im Alltag begegnen kann: die Epidermolysis bullosa, auch bekannt als Schmetterlingskrankheit.

Woher kommt die Namensgebung?
Personen mit Epidermolysis bullosa leiden unter einem seltenen Gendefekt, der die Haut extrem fragil macht. Bereits geringfügige mechanische Belastungen können zur Bildung von Blasen und Wunden führen. Ursache sind Mutationen in Genen, die für die Bildung von Strukturproteinen wie Kollagen verantwortlich sind, welche den Zusammenhalt der Hautschichten gewährleisten.
Der Begriff “Schmetterlingskrankheit” leitet sich von der Metapher ab, dass die Haut der Betroffenen so empfindlich ist wie die Flügel eines Schmetterlings.
Welche Symptome sind typisch bei Epidermolysis bullosa?
Bei Epidermolysis bullosa kommt es neben schmerzhaften Blasen und offenen Hautdefekten häufig zu Vernarbungen, die Funktionseinschränkungen bis hin zu Verwachsungen der Finger und Zehen verursachen können. Der Verbandswechsel nimmt im Alltag der betroffenen Familien einen zentralen Raum ein und erfordert oft professionelle Unterstützung, da er für alle Beteiligten eine enorme Belastung darstellt. Epidermolysis bullosa ist derzeit nicht heilbar, jedoch gibt es zahlreiche Forschungsbemühungen, um zukünftig therapeutische Ansätze zu entwickeln. Bis dahin steht die Symptombehandlung im Vordergrund, einschließlich Schmerztherapie, Infektionsprävention und Physiotherapie sowie spezialisierter Wundpflege.
Wie kann WundCura helfen?
Als spezialisierter Pflegedienst setzen wir genau hier an. Mit einer adäquaten und oft zeitintensiven Behandlung können wir nicht nur die Wundheilung unterstützen, sondern den Betroffenen auch zu mehr Lebensqualität verhelfen. Ein Verbandswechsel bei einem Patienten mit Epidermolysis bullosa besteht keineswegs nur darin, den alten Verband zu entfernen, die Wunde zu reinigen und einen neuen Verband anzulegen. Die mentale Vorbereitung, das langsame, atraumatische Ablösen der Verbände (teilweise durch Einweichen in Bädern) ist eine sehr zeitintensive Maßnahme, die mitunter mehr als zwei Stunden in Anspruch nimmt und etwa alle drei Tage durchgeführt wird. Dabei wird eine persönliche Verbindung aufgebaut, Vertrauen geschaffen und vor allem Leid gelindert. Als spezialisierter Pflegedienst verfügen wir über die nötige Expertise, speziell für die Wundversorgung geschultes Fachpersonal und ein deutlich größeres Zeitfenster für die Versorgung als klassische Pflegedienste. Wir sehen uns ganzheitlich dafür verantwortlich, die Betroffenen zu unterstützen, und messen begleitenden Symptomen eine entsprechende Bedeutung bei. Bei der Schmetterlingskrankheit kommt es oft zu einer eingeschränkten Nahrungsaufnahme, deren Ursachen vielfältig sind. Proteine haben jedoch neben anderen Spurenelementen einen erheblichen Einfluss auf die Wundheilung. Daher gilt es, diese Betroffenen auch im Rahmen der Ernährungstherapie aufzuklären und zu unterstützen.
Man kann die Krankheit in verschiedene Typen unterteilen, abhängig von ihrer Ausprägungsform:
- Epidermolysis bullosa simplex (EBS): Bei dieser Form findet die Blasenbildung hauptsächlich innerhalb der Oberhaut (Epidermis) statt. Sie wird oft als leichte Form der Krankheit bezeichnet, kann jedoch zu starken Schmerzen und Einschränkungen im Alltag führen
- Junktionale Epidermolysis bullosa (JEB): Hier bilden sich die Blasen zwischen der Oberhaut und der Lederhaut (Dermis). Bei schweren Ausprägungen kann die Lebenserwartung reduziert sein
- Dystrophe Epidermolysis bullosa (DEB): In dieser Form kommt es zur Blasenbildung unterhalb der Basalmembran. Dies kann zu Einschränkungen der Augen und zu Kontrakturen der Finger führen
Die Diagnose der Krankheit wird entweder durch eine Hautbiopsie oder durch einen Gentest gestellt, meist schon im Kindesalter. Die Gentechnik bietet nicht nur in der Diagnostik, sondern auch in der Therapie einen Hoffnungsschimmer für Erkrankte. Es wurden bereits entnommene Hautzellen durch Gentherapie so behandelt, dass sie transplantiert werden konnten und anschließend keine weiteren Symptome mehr auftraten. Es bleibt zu hoffen, dass wir eines Tages eine Möglichkeit haben, den Betroffenen ein weitgehend beschwerdefreies Leben zu ermöglichen.
Quellen
DEBRA Deutschland (2025): Was ist Epidermolysis bullosa (EB)?; https://www.ieb-debra.de/schmetterlingskrankheit-epidermolysis-bullosa/; abgerufen am 26.02.2025
Mölnlycke (2025): Epidermolysis Bullosa (EB) https://www.molnlycke.de/unsere-expertise/epidermolysis-bullosa/; abgerufen am 26.02.2025
Universitätsklinikum Freiburg: Ernährung bei dystropher und junktionaler Epidermolysis bullosa (EB); https://www.uniklinik-freiburg.de/hautklinik/kompetenzzentrum-fuer-fragile-haut-und-epidermolysis-bullosa/epidermolysis-bullosa-zentrum/handling-von-neugeborenen-und-saeuglingen-1.html; abgerufen am 26.02.2025
PMC (2019): Epidermolysis bullosa: Advances in research and treatment; https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6900197/; abgerufen am 26.02.2025