Herausforderungen bei der Wundversorgung im Sommer
Lea Tondera – Team Sachsen-Anhalt
Die Wundversorgung im Sommer stellt besondere Herausforderungen dar, welche durch hohe Temperaturen, erhöhte Feuchtigkeit und veränderte hygienische Bedingungen geprägt sind. Diese Faktoren können das Risiko für Infektionen erhöhen und die Wundheilung beeinträchtigen.
Hohe Temperaturen können den Stoffwechsel und die Mikrozirkulation im Wundgewebe beeinflussen. Dies kann zu einer beschleunigten Zellteilung führen, aber auch die Entzündungsreaktionen intensivieren. Eine unangemessene Wärme kann des Weiteren die Wundexsudation erhöhen, wodurch eine übermäßige Feuchtigkeit in der Wunde und ihrer Umgebung entsteht, welche wiederum das Risiko zur Mazeration hervorruft.

Probleme durch das Schwitzen
Schwitzen ist eine natürliche Reaktion des Körpers, welche bei hohen Temperaturen auftritt. Bei der Wundversorgung kann dies jedoch Probleme bereiten, wie zum Beispiel der Verlust des Wundverbandes. Feucht gewordene Verbände können sich lösen, wodurch die Wundabdeckung und damit der Schutz der Wunde beeinträchtigt wird. Ebenso können Hautirritationen auftreten, wenn die Wunde mit Schweiß in Berührung kommt, besonders bei sensitiver Haut oder einer verminderten Hautintegrität ist das Risiko erhöht. Häufig kommt es hier zu Reaktionen im Zusammenhang mit Silikonisierten Verbänden. Silikonisierte Verbände haben die Eigenschaft sanft an der Haut zu haften, jedoch führt starkes Schwitzen auch zu einem Stau der Feuchtigkeit im Bereich des Kleberandes, was im Alltag oft mit einer Allergischen Reaktion verwechselt wird.
Die Hygiene ist das A und O
Besonders wichtig ist im Sommer die Wahrung der Hygiene. Die hohen Temperaturen und die Feuchtigkeit fördern das Wachstum von Mikroorganismen, welche das Risiko von Wundinfektionen erheblich ansteigen lassen. Wunden sollten regelmäßig und gründlich auf Anzeichen von Infektionen kontrolliert werden. Die gängigsten Anzeichen sind Rötungen, Erwärmungen, Schwellungen, Schmerzen und Eiterbildungen. Bei einer hohen Menge an Wundexsudat kann es notwendig sein, die Verbände häufiger zu wechseln oder auf saugstärkere Produkte in Absprache mit dem Arzt umzusteigen, um ein optimales Umfeld für die Heilung zu schaffen. Ebenfalls wird so das Risiko einer Infektion minimiert. Die Verwendung von atmungsaktiven und feuchtigkeitsregulierenden Verbänden kann helfen, dass Mikroklima der Wunde zu optimieren. Empfehlenswert ist auch immer der Einsatz von hautschützenden Produkten, um Hautirritationen durch den Schweiß zu reduzieren.
Je nach Möglichkeit sollte der Wechsel des Verbandes, sowie die Versorgung der Wunde in einem kühleren Raum stattfinden. Zum einen um die Bedingungen zu verbessern und zum anderen um die Belastung durch die Hitze zu reduzieren.
Fazit
Die Wundversorgung im Sommer erfordert besondere Aufmerksamkeit und Anpassungsfähigkeit um die Herausforderungen bei Hitze, Schweiß und Hygiene erfolgreich zu bewältigen. Patienten sollten über die Bedeutung der Hygiene, sowie der fachgerechten Wundversorgung in den heißen Monaten informiert werden oder können sich professionelle Hilfe dafür suchen. WundCura steht ihnen gern zur Verfügung.
Durch regelmäßige Kontrollen und produktive Maßnahmen kann die Wundheilung trotz ungünstiger äußerer Bedingungen gefördert werden und somit zu einer besseren Lebensqualität beitragen.